Pressemitteilung des BDP
„Pathologie ist unter das Radar geraten“
„Pathologie ist unter das Radar geraten“
Drei Tage Pathologie, drei Tage Trends, Entwicklungen und neueste Erkenntnisse aus der Forschung – und eine Prise Berufspolitik. Mit thematischem Fokus auf seltene Erkrankungen fand vom 12. – 14.06.2025 die 108. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP) in Leipzig statt. Und die berufspolitische Vertretung der Pathologie, der Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen (BDP), gab in der politischen Session am Freitagmorgen (13.06.) einen Überblick über aktuelle regulatorische und politische Entwicklungen. Dr. Vanessa Kääb-Sanyal, Verbandsdirektorin beim BDP, plädierte für eine stärkere Berücksichtigung der pathologischen Diagnostik in Regulierungsvorhaben. Sie verdeutlichte anhand mehrerer Regularien (u.a. KHVVG und Hybrid-DRG) die Notwendigkeit einer leistungsfähigen pathologischen Diagnostik, um die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten auch künftig adäquat aufrecht erhalten zu können. Denn das Problem der letzten zwei Jahre zusammengefasst lautet: Die Pathologie war und ist in vielen Gesetzesvorhaben nicht berücksichtigt, dabei ist sie von den (geplanten) Änderungen teilweise sehr stark betroffen – mit absehbar erheblichen Konsequenzen für die medizinische Versorgung.
Dieser Einschätzung pflichtete auch Prof. Dr. med. Michael Ghadimi in seiner Funktion als Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) bei. „Die Pathologie ist etwas unter das Radar geraten, dabei ist sie essenziell für die Krebsmedizin“, betonte er auf der Pressekonferenz, die – anders als das Kongressthema – unter dem Titel „Ohne Pathologie keine Krebsmedizin!“ durchgeführt wurde. Nachdem der BDP seinen letzten Bundeskongress im November 2024 gänzlich unter das Motto „Ohne Pathologie keine Krebstherapie“ gestellt hatte, flankierte nun auch die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Pathologie diesen Weckruf im Rahmen ihrer Pressekonferenz zur Tagung.
Um bei politischen Entscheiderinnen und Entscheidern das Verständnis für die pathologische Diagnostik zu schärfen, hat der BDP kürzlich ein Positions- und Hintergrundpapier veröffentlicht. Unter dem Titel „Rolle und Relevanz der pathologischen Diagnostik in Deutschland – therapiesteuernd und kostendämpfend“ – werden die zentralen politischen Positionen und Forderungen dargelegt. Zudem beinhaltet das Dokument ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen zur Pathologie. Damit ist in dem Dokument alles gebündelt, was den BDP aktuell berufspolitisch umtreibt und welche Relevanz das Fachgebiet für die medizinische Versorgung hat.
Das Positionspapier steht auf der Internetseite des BDP zum Download zur Verfügung: https://www.pathologie.de/aktuelles/stellungnahmen/2025/rolle-und-relevanz-pathologischer-diagnostik-in-deutschland
Kontakt
Frau Dr. rer. nat. Vanessa Kääb-Sanyal | Verbandsdirektorin
Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. | Berlin
www.pathologie.de | E-Mail: bvpathologie.de | Tel.: +49 30 3088197 0
Über den Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. (BDP)
Der BDP ist die berufsständische Vertretung der Fachgebiete Pathologie und Neuropathologie in Deutschland. Pathologinnen und Pathologen untersuchen Körpergewebe und Körperflüssigkeiten daraufhin, ob eine bestimmte Erkrankung, z. B. Krebs, vorliegt oder ausgeschlossen werden kann. Das Ziel ihrer Arbeit ist es, eine Diagnose zu stellen und der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt entscheidende Informationen für die Therapie zu geben. Die Pathologie ist damit eine Schlüsseldisziplin, zum Beispiel in der personalisierten Medizin.
Der BDP ist einer der ältesten Berufsverbände und setzt sich seit jeher für gute berufspolitische Rahmenbedingungen für das Fachgebiet ein. Der BDP entwickelt den Beruf konsequent weiter – und stellt damit die Weichen für eine stets hochqualitative, verlässliche und moderne pathologische Diagnostik. Diese Aufgaben erfüllt er mit seinen 1.600 Mitgliedern, den 80 ehrenamtlich Tätigen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle in Berlin.