Pressemitteilung des BDP
Bundeskongress Pathologie 2025: Die Pathologie als Kompass der personalisierten Medizin
Bundeskongress Pathologie 2025: Die Pathologie als Kompass der personalisierten Medizin
„Die Pathologie ist wie der Navigator auf einem Schiff: Wir stehen vielleicht nicht an Deck und bedienen das Ruder – das machen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte – aber ohne unsere präzisen Koordinaten aus der pathologischen Diagnostik weiß niemand, wohin die Reise gehen soll. Es fehlt der Kompass, der in der personalisierten Medizin die Richtung weist. Wir Pathologinnen und Pathologen wissen das. Doch wir merken zunehmend, dass wir die Rolle und Relevanz unseres Faches immer wieder und mit Nachdruck verdeutlichen müssen.“
Mit diesen Worten begrüßte Prof. Dr. Ludwig Wilkens, Präsident des Berufsverbands Deutscher Pathologinnen und Pathologen (BDP), die Gäste beim 25. Bundeskongress Pathologie am 26. und 27.09.2025 in Berlin. Der Jubiläumskongress stand unter dem Motto „Pathologie – Kompass der personalisierten Medizin“, an zwei Tagen präsentieren und diskutieren Vertreterinnen und Vertreter des Faches sowie externe Referentinnen und Referenten hochaktuelle Themen und Herausforderungen.
In der Veranstaltung „QM in der Pathologie“ wurden Aufbau, Etablierung und Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement-Systemen erörtert. Dazu zählt unter anderem die neue „Rili-BÄK Pathologie“, die vom BDP und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie gemeinsam mit der Bundesärztekammer entwickelt wird. Auch die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe wurde aufgegriffen. Praxisnahe Wege, notwendige Schutzmaßnahmen und effektive Notfallpläne wurden aufgezeigt – passgenau zugeschnitten auf die Anforderungen pathologischer Einrichtungen. Im „Update Abrechnung“ wurden – gemeinsam mit Ina Schneider vom Verband der Privaten Krankenversicherung und Stephan Feldmann vom GKV-Spitzenverband die vergütungsrelevanten Themen GOÄneu, Laborreform und Hybrid-DRG diskutiert.
Ein inhaltlicher Höhepunkt war die Gesprächsrunde in der Hauptveranstaltung. Unter dem Titel „Molekular ist nicht gleich molekular – Pathologie vs. Labor vs. Genetik“ diskutieren BDP-Präsident Prof. Wilkens, Prof. Dr. Elke Holinski-Feder, Präsidentin des Berufsverbands Deutscher Humangenetiker (BVDH) und Dr. Bernhard Wiegel, Vorstandsmitglied beim Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL), über die Frage, wer eigentlich für die molekulare Diagnostik zuständig ist. Alle drei Fächer sind sich einig, dass eine gute PatientInnenversorgung nur zusammen erreicht werden könne. Die Frage, wer zu welchen Anteilen und mit welchen Leistungen auf die begrenzten Budgettöpfe zugreife, müsse allerdings weiter kritisch gestellt werden. Jedes Fach muss seine individuelle Kompetenz einbringen, die Qualität der Leistungserbringung muss weiter hoch sein, aber wer sie erfüllt, dürfe mitwirken. In den abschließenden Statements bestand Konsens, dass man Bündnisse suchen muss, auch um gemeinsame Standards zu schaffen.
Die beiden Kongresstage haben gezeigt, dass der Pathologie als Kompass in der personalisierten Medizin eine tragende Rolle zukommt. Es gilt der Dreiklang: Keine gezielte Therapie ohne präzise Diagnose. Keine personalisierte Medizin ohne Biomarkerbestimmung. Und keine moderne Krebsmedizin ohne Pathologie. Der BDP arbeitet daran, dieses Verständnis bei den politisch Verantwortlichen im Gesundheitsministerium, im Deutschen Bundestag und in der Selbstverwaltung weiter zu schärfen.
Die aktuelle Pressemitteilung finden Sie auch unten als PDF zum Download.
Kontakt
Frau Dr. rer. nat. Vanessa Kääb-Sanyal | Verbandsdirektorin
Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. | Berlin
www.pathologie.de | E-Mail: bvpathologie.de | Tel.: +49 30 3088197 0
Über den Berufsverband Deutscher Pathologinnen und Pathologen e. V. (BDP)
Der BDP ist die berufsständische Vertretung der Fachgebiete Pathologie und Neuropathologie in Deutschland. Pathologinnen und Pathologen untersuchen Körpergewebe und Körperflüssigkeiten daraufhin, ob eine bestimmte Erkrankung, z. B. Krebs, vorliegt oder ausgeschlossen werden kann. Das Ziel ihrer Arbeit ist es, eine Diagnose zu stellen und der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt entscheidende Informationen für die Therapie zu geben. Die Pathologie ist damit eine Schlüsseldisziplin, zum Beispiel in der personalisierten Medizin.
Der BDP ist einer der ältesten Berufsverbände und setzt sich seit jeher für gute berufspolitische Rahmenbedingungen für das Fachgebiet ein. Der BDP entwickelt den Beruf konsequent weiter – und stellt damit die Weichen für eine stets hochqualitative, verlässliche und moderne pathologische Diagnostik. Diese Aufgaben erfüllt er mit seinen 1.600 Mitgliedern, den 80 ehrenamtlich Tätigen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle in Berlin.